Reise für Lloyd Brasileiro von Auckland/Neu Seeland nach Buenos Aires, es war im Jahr 1978. Die Santa Cruz hatte eine neue Schornsteinbemalung, völlig ungewöhnlich für
uns alte Hamburg-Süd Fahrer.
Wir fuhren mit Hilfe und Beratung der Ocean Routes aus Canada, um nicht in die Gefahr der Treibeisgrenze des südlichsten Pazifiks zu kommen.
Anfangs hielten wir uns in Höhe des 50zigsten südlichen Breitengrades auf gen Osten. Tagelang sahen wir nichts außer den vielen vielen Meeresvögeln, den Fliegenden Fischen und den Delphinen. Ab und
zu sahen wir die Fontänen und Buckel riesiger Wale. Wir näherten uns langsam dem 54 Breitengrad Süd!
M/S Santa Cruz war ein Kadettenschiff! Die Besatzung mit den 14 Auszubildenden fragten sich, was macht der Kapitän? Läßt er alle zu Cap Horniers werden? Wetten wurden abgeschlossen, doch die
Eintönigkeit des Süd Pazifiks kochte dieses Thema regelrecht hoch. Jeder wußte, das es eine solche Gelegenheit nicht wieder gibt im Leben.
Ocean Routes empfahl den Seeweg durch die Magellanstraße, weil dieser Weg der naheste ist, um in den Süd Atlantik zu gelangen.
3 Tage vor der Küste Chiles nahm die Vielzahl der uns umkreisenden Vögel zu. Albatrosse gesellten sich dazu, durch den Humboldtstrom sahen wir ununterbrochen Fische durch das Meer ziehen.
Die Spannung wuchs. Der Kapitän machte das Besteck auf, die Magellanstraße hätte die Santa Cruz an einem Abend erreicht und das Schiff müßte bis zur Morgendämmerung vor Anker liegen. (Welche ein
Zufall!!)
Die Zeitersparnis war dahin und so entschloß sich der Schiffsführer, die Route um das Cap Horn zu nehmen, die Reederei wurde unterrichtet und gab ihr Einverständnis. Er behielt das aber erst einmal
für sich.
Kurz vor der Küste Feuerlands ging es dann mit Kurs Süd Ost auf das Cap zu, das wir um 11.10 Uhr mittags erreichten. Die See war ruhig und wir " Cap Horniers " konnten unsere Fotos für die Ewigkeit
schießen. ( der Kapitän, der bei dieser Umrundung an alle gedacht hatte, in rotem Pullover in der Nock).
Es war ein einmaliges Erlebnis und der Leser dieser Geschichte, der damals an Bord war, wird gebeten, sich bei Andreas über dessen E-Mail Adresse zu melden, um diesen Bericht zu bestätigen.
Dafür dankt der Verfasser und ehemaliger Kapitän der Santa Cruz.
Jörg Sommerwerck